Sunday, June 26, 2011

Leben um jeden Preis?

Ich weis einfach nicht wo ich anfangen soll zu beschreiben in welchem Zustand sich der alte Knabe befindet. Sowas hab ich einfach noch nicht gesehen... 

Ich traf den Transport auf dem Parkplatz von Petsmart. Der Fahrer oeffnete die Tuer und es dauerte ein paar Minuten bis Ralph aufstehen konnte. Er hatte Muehe sich aufzurichten und als er die Stufe runterging kippte er hinten erst mal um. Der arme Kerl konnte sich von alleine nicht mehr aufrichten so griff ich ihm unter und half ihm hoch. Er musste erst mal pinkeln gehen und waerend er pinkelte, sprang der Fahrer in seinen Transporter und fuhr davon. 

Da stand ich also, einen alten Hund an der Leine der kaum mehr laufen kann. Ich musste ihn ins Auto hieven da er es aus eigener Kraft nicht schaffte. Der Gestank war fuerchterlich und ich hatte alle vier Fenster offen, sowas hab ich ueberhaupt noch nicht gerochen und in dem Moment hab ich mich gefragt warum sie den armen Kerl nicht einfach eingeschlaefert haben. Wieso haben sie ihn zur adoption freigegeben? Der Kerl hat das wirklich nicht verdient. Wieso schleifen sie ihn auf eine sechs, ja fast siebenstuendige fahrt, zahlen all die TA Kosten... dem Hund gehoert die letzte Ruhe gegoennt. 
Natuerlich will man nicht das er so zugrunde geht und in einem kalten Shelter, ohne Liebe, eingeschlaefert wird, aber in seiner Kondition, waere es vielleicht das Beste gewesen wenn er nicht mehr aufgewacht waere. 

Zuhause angekommen hab ich die anderen drei erst mal in den Sunroom gesteckt. Dann half ich dem alten Herren aus dem Auto und lies ihn nochmal pinkeln. Er kam kaum die Treppen zum Haus hoch und kippte immer wieder um. Im Haus fuehrte ich ihn ins Badezimmer und lies ihn aus der Wasserschuessel trinken. Waerend er trank, kaemmte ich ihn aus. Er war zum Teil so verfilzt wie ich es noch nicht erlebt habe, vor allem unter dem Bauch. 
Er frass auch ein wenig und legte sich dann hin. Etwas spaeter lies ich warmes Wasser in die Wanne, er brauchte dringend ein Bad und er schien es zu geniessen, das Problem war nur das ich ihn nicht mehr alleine raus bekam, also fuhr ich zu Jess und fragte ob sie mir helfen koennte. 

Ohne zu fragen stieg sie ins Auto und wir fuhren zurueck. Mit vereinten Kraeften schoben wir ein Handtuch unter ihn und hoben ihn aus der Wanne, legten ihn auf eine Decke und sassen eine Weile mit ihm da. Er hob den Kopf und schaute uns an, muede. Einfach nur muede. 

Bei Jess diskutierten wir was wohl das beste fuer ihn sei. Wir sind beide der Meinung das es fuer ihn wohl besser waere ihn zu erloesen. Am Montag geh ich also erstmal zum TA um zu sehen was wir machen koennen. Ich werd ihm erst Mal ein paar Tage geben um sich von den Strapazen zu erholen, vielleicht geht es ihm dann auch etwas besser. 
Eins weis ich jedoch. Falls meine Hund in das Alter kommen und sie nicht mehr richtig laufen koennen werd ich das tun was sie verdienen. Bei ihnen sein, sie im Arm halten und sie auf den Weg zur Bruecke begleiten. 

So eine Tortur hat ein Hund echt nicht verdient.

Und dann gibt es aber immer noch die, die sagen "Mach eine Aspirin Kur bis du Rymadil oder irgendwas anderes bekommen kannst.. Gib ihm eine Woche oder zwei, er muss ja erst mal seine Muskeln strecken und wieder zu Kraeften kommen." ... ich weis nicht. Irgendwann ist einfach mal Schluss und wie lange soll man denn ein Tier quaelen? Wenn ein Hund in eine Wasserpfuetze faellt, weil er sich nicht mehr auf den Beinen halten kann, wieso soll man den Hund weiter quaelen? Ihn von einer in die naechste Prozedur quaelen, ihn mit Medikamenten vollpumpen nur damit er laufen kann?

Dann doch lieber ein paar schoene Tage, ihn verwoehnen bis zum geht nicht mehr, einen Termin gemacht und dann einschlaefern lassen und ihn von seinem schwachen Koerper befreien.

Ich helfe gerne wo ich kann, aber ich weis auch wann man ein Tier von seinem Schmerz erloest.

5 comments:

Windgefluester said...

oh mann, der arme tut mir wirklich leid. Gerade dein Beitrag hat mich wieder in meinem vorhaben bestärkt in einem Volunteer zu gehen und irgendwas mit Tieren zu machen! Ich frag mich wie man seinen Hund den man 15 jahre hat, wirklich einfach so abschieben kann. Es ist nicht schön den letzten Schritt zu gehen mit ihm, aber auch das gehört dazu, auch wenn es hart ist!

ich wünsche ihm alles gute und ich find es toll das du ihm wenigstens ein paar Tage / Wochen bei dir einfach nur "hund" sein kann und wer weiß, vielleicht passiert auch ein kleines Wunder *hoff*

Sandra said...

Es ist wirklich nicht schoen den letzten Schritt zu gehen, aber das ist man seinem Hund einfach schuldig. Der Bub wurde jedoch regelrecht vernachlaessigt. Das Fell ist total verfilzt, die Krallen zum Teil viel zu lang... ich weis nicht wo und wie der gehalten wurde, man kann nur hoffen das die Leute sich nie wieder einen Hund anschaffen.

Wer weis, vielleicht geschieht ja ein kleines Wunder und er hat noch ein paar Monate.

Windgefluester said...

ich drück euch die daumen, ich bin gespannt wie es weiter geht und werde euch weiterhin "verfolgen" na wenn die krallen solange sind zeigt das auch nicht gerade von viel auslauf, armer alter Opi....

Sandra said...

Was wirklich weh tut ist das er staendig hinfaellt. Ich hab mit unserem TA gesprochen und er meinte das man da nicht mehr viel machen kann. Das einzige was man wohl machen koennte waere ihn mit Medikamenten vollzupumpen. Und Doggie Wheels empfiehlt er auch nicht weil er vorne ebenfalls kaum laufen kann. Er meint ich solle ihm noch ein, zwei Tage geben und ihn dann einschlaefern lassen.

Sandra said...

Am Mittwoch haben wir einen Termin, es ist doch nur eine Qual fuer den armen Kerl. So hatte er eine letzte schoene Woche.